Vis Moot Court
Der „Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court“ ist der größte internationale Wettbewerb auf dem Gebiet des internationalen Handelsrechts. Die Anzahl der Teilnehmer steigt jedes Jahr, sodass in den vergangenen Jahren stets über 280 Teams aus mehr als 65 Ländern dabei waren. Die Teams nehmen für ein Wintersemester die Positionen der Parteianwälte in einem englischsprachigen Schiedsverfahren ein. Den rechtlichen Schwerpunkt bilden Fragen des UN-Kaufrechts (CISG) und des internationalen Schiedsverfahrensrechts. In einer ersten Phase erstellen die Teams Schriftsätze für den Kläger und den Beklagten in einem hypothetischen Fall. In der zweiten Phase steht das Plädieren im Mittelpunkt. Dazu hat das Team bei mindestens zehn verschiedenen Großkanzleien in der Region die Möglichkeit an einem Nachmittag gemeinsam mit den Anwälten an den Plädoyers zu feilen. Außerdem sind drei Wochenenden geplant, an denen sich mehrere Teams bei einem sogenannten "Pre-Moot" zum gemeinsamen Üben an einer Uni im In- oder Ausland treffen. Anschließend reisen alle Teams nach Wien und treten vor Tribunalen aus international erfahrenen Praktikern und Hochschuldozenten in mündlichen Verhandlungen gegeneinander an.
Für die teilnehmenden Studierenden bietet der Wettbewerb die einzigartige Gelegenheit, internationale Rechtsfragen nicht nur theoretisch aufzuarbeiten, sondern erste Einblicke in die Praxis eines möglichen zukünftigen Berufsfeldes zu bekommen und Kontakte zu renommierten Kanzleien zu knüpfen. Darüber hinaus werden auch sprachliche und rhetorische Fähigkeiten geschult. Damit erfährt die universitäre juristische Ausbildung eine wesentliche, praktische Ergänzung. Gleichzeitig tragen die zahlreichen Begegnungen anlässlich des Wettbewerbs dazu bei, (rechts-) kulturelle Hemmschwellen abzubauen; die Woche in Wien bietet zudem eine großartige Gelegenheit, internationale Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Die Universität Bonn fördert die Teilnahme am Vis Moot seit 1994.